Seit dem Jahr 2007 existieren in Mannheim Stolpersteine zum Gedenken an Opfer und Verfolgte des Nationalsozialismus. Die Stolpersteine sind ein seit den 1990er Jahren bestehendes Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der bis heute über 100.000 dieser Erinnerungszeichen hergestellt und in ganz Europa verlegt hat. Die in den Bodenbelag von Gehwegen eingelassenen quadratischen Messingtafeln werden in der Regel vor dem letzten frei gewählten Wohnhaus von Menschen verlegt, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt, gedemütigt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden.
Gewöhnlich werden jedes Jahr an mindestens einem Tag von Gunter Demnig mehrere Stolpersteine in Mannheim verlegt. Die Verlegungen sind öffentliche Veranstaltungen mit kurzen Redebeiträgen zur Biografie der betreffenden Person, manchmal mit musikalischer Begleitung, einer Schweigeminute, Gebeten, Niederlegung von Blumen oder anderen Formen des Gedenkens.
Bislang (Stand: September 2024) befinden sich im Mannheimer Stadtgebiet 311 Stolpersteine.
Ein Gedenken rund um den 27. Januar ist mittlerweile fester Bestandteil eines Spieltags. Allerdings ist eine beständige Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen notwendig und nicht nur auf den Erinnerungstag beschränkt. Auch weil nur noch sehr vereinzelt Zeitzeug*innen von ihren Erfahrungen berichten können, liegt es an uns, deren Geschichten weiterzuerzählen und ihre Wünsche sowie die ihrer Angehörigen anzuhören und ernst zu nehmen.
Ob Fans, Spieler*innen oder Funktionär*innen – nur wenn wir rassistischen und antisemitischen Denkweisen und rechter Gewalt nicht nur heute, sondern jeden Tag und vor allem gemeinsam etwas entgegensetzen, können wir gewinnen.
Weitere Informationen gibt es beim MARCHIVUM oder auf niewieder.info.