SV Waldhof Mannheim 07

Kicken, Fühlen, Messen beim SV Waldhof

Pulsmessung zur Prävention: Veranstaltung macht darauf aufmerksam
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(by) Bereits zum zweiten Mal fand auf der Seppl-Herberger-Sportanlage am vergangenen Donnerstag der PULSEDAY statt. Unter dem diesjährigen Motto „Mit Herz dabei: Kicken, Fühlen, Messen“ hatte die Patientenorganisation Herzstiftung gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Elektrophysiologie (AGEP) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und dem SV Waldhof ein besonderes Event auf die Beine gestellt. Ziel ist es die Bevölkerung auf die Bedeutung von Herzrhythmusstörungen aufmerksam zu machen und für eine frühzeitige Herzvorsorge zu werben.

Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Vorhofflimmern, der häufigsten anhaltenden Rhythmusstörung. Früherkennung und rechtzeitiges Handeln können ein chronisches Leiden verhindern. Die Aufklärungskampagne PULSEDAY zeigt, dass ein erster Check ganz einfach durch eine Selbstmessung des Pulses am Handgelenk erfolgen kann. Der Frankfurter Kardiologe Prof. Julian Chun, Vorstandsmitglied der European Heart Rhythm Association (EHRA), hat die Initiative gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Roland Tilz und Prof. Karl-Heinz Kuck ins Leben gerufen. Innerhalb eines Jahres wurde aus der Idee eine weltweite Kampagne, die vor allem in den sozialen Medien unter den Schlagworten #pulseday und #feelthepulse vorangetrieben wird. „Es ist wichtig, regelmäßig den Puls zu messen und bei Abweichungen vom Normalbereich und vor allem bei unregelmäßigem Herzschlag einen Arzt aufzusuchen. Abweichungen können auf ein behandelbares Vorhofflimmern hinweisen, das häufig die Ursache für einen Herzinfarkt ist“, erklären die erfahrenen Kardiologen den Hintergrund ihres Engagements.

Die diesjährige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim, der größte deutsche Kardiologenkongress, wurde wie im Vorjahr genutzt, um Mediziner und Interessierte in einem sportlichen Umfeld zusammenzubringen und für Prävention zu werben. Bewegung und Sport beugen Herzerkrankungen vor, aber gerade Leistungssportler sind überdurchschnittlich betroffen. Da Prof. Kuck einen guten Draht zum Hamburger SV hat, war Fußball-Legende Felix Magath wieder zu Gast in Mannheim. Auch Windsurf-Star Bernd Flessner, 16-facher Deutscher Meister, war gekommen, um aus eigener Erfahrung über die Thematik zu sprechen: „Ich kenne meinen Körper so gut, dass ich Abweichungen spüre.“ Sein Herz sei völlig aus dem Takt geraten, er habe einen „Rührstab im Oberkörper“ gespürt. Umgehend ging er zum Arzt. „Durch einen Eingriff wurde die Ursache des Vorhofflimmerns beseitigt. Danach konnte ich wieder wie gewohnt Sport treiben. Magath erinnerte an den Fußballweltmeister Andreas Brehme, der kürzlich im Alter von 63 Jahren an Herzversagen gestorben ist. „Am Puls erkennen, ob man gefährdet ist – einfacher geht es nicht“, betonte die HSV-Legende.

Dr. Stefan Waller, bekannt durch seine YouTube-Videos als „Dr. Heart“, stellte den sogenannten FAST-Test vor. Face steht für Face, A für Arms, S für Speech und T für Time. Man soll sein Gegenüber zum Lächeln bringen. Ein Schlaganfall kann die Gesichtsmuskulatur beeinträchtigen, das Lächeln wird schief. Kann der Betroffene beide Arme nach vorne heben und die Handflächen nach oben drehen? Wenn die Koordination schlecht funktioniert, ist das ebenfalls ein Hinweis. Werden Sätze nicht richtig wiederholt oder klingt die Aussprache verwaschen, kann ein Schlaganfall das Sprachzentrum beeinträchtigt haben. Bei Verdacht auf Schlaganfall schnell handeln, sofort den Notarzt rufen.

Zum Abschluss des Tages trat erneut eine von Magath trainierte Ärzteauswahl gegen die Frauenmannschaft des Hamburger SV an. In diesem Jahr wollten sich die PULSEDAY-Allstars für die knappe 1:5-Niederlage gegen die Hanseatinnen revanchieren – doch am Ende siegten erneut die Rothosen. Dass das Ergebnis mit 10:1 diesmal noch deutlicher ausfiel, war an diesem Abend eher Nebensache. Vielmehr ging es darum, auf ein wichtiges Gesundheitsthema aufmerksam zu machen und Spenden für die Deutsche Herzstiftung zu sammeln. Das Fazit aller Beteiligten fiel dementsprechend äußerst positiv aus und vielleicht wird diese Veranstaltung im nächsten Jahr bereits zum dritten Mal beim SV Waldhof durchgeführt, was dann ja bekanntlich schon eine Tradition bedeuten würde.

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