Viele Torchancen führen nicht immer zu einem Erfolg. So war es auch am heutigen Nachmittag. Der SV Waldhof Mannheim bestimmte vor 6273 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion die Partie von der ersten Sekunde an. Trainer Patrick Glöckner setzte auf die gleichen elf Akteure, die bereits gegen Frankfurt das Vertrauen zurückzahlten und den Einzug in die 2. Runde des DFB Pokals in die Wege leiteten.
Die Würzburger Kickers stareten in die Saison mit zwei Niederlagen in der Liga und reisten nach Mannheim, um nicht nur das erste Tor der Saison zu erzielen, sondern um mit etwas Zählbarem den Heimweg antreten zu können. Nach 10 Spielminuten sah es dann auch nach einem Plan aus, der berechtigt erschien. Nach einem Eckball von David Kopacz war es der 21-jährige Maximilian Breunig, welcher per Kopf Timo Königsmann keine Chance lassen sollte. Der Waldhof brauchte einige Augenblicke, um sich von dem Nackenschlag zu erholen. Doch die Mannschaft von Patrick Glöckner zeigte angespornt von den Buwe-Anhängern eine ansprechende Leistung und ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen. In der 17. Minute dann die erste große Chance für den SVW. Marc Schnatterer läuft im 3 gegen 2 zentral auf das Würzburger Tor zu und versucht es aus 20 Metern. Sein Ball verfehlt jedoch klar das Tor. Auffälligster Würzburger in der 1. Halbzeit war Torhüter Bonmann, der der Ziegner-Elf mit seinem Auftreten und seinen Paraden Sicherheit gab. Auch eine Schlussoffensive der Buwe reicht nicht, um mit einem Unentschieden in die Halbzeit zu gehen.
Die 2. Halbzeit startete mit einer kuriosen Szene. Martinovic ist nach einem Fehler in der Würzburger Hintermannschaft auf den außen frei und bedient den in der Mitte gestarteten Marcel Costly. Dieser schafft es jedoch nicht, den Ball im Tor zu versenken. Auf dem Boden liegend trifft Marcel Costly nur den Innenpfosten, bevor die Gastmannschaft den Ball in höchster Bedrängnis klären kann. Nur wenige Minuten später die nächste Großchance. Nach einem Abspielfehler Würzburgs ist Boyamba auf und davon. Anstelle selbst abzuschließen bedient Boyamba den mitgelaufenen Schnatterer, welcher jedoch in letzter Sekunde von einem Abwehrspieler Würzburgs spektakulär am Ausgleichstreffer gestört wird. Der Druck auf die Hintermannschaft Würzburgs wurde immer größer, dennoch verpasste es der SVW, mehr Schüsse aufs Tor zu bringen, um den Ausgleichstreffer zu erzwingen. In der 66. Spielminute dann ein Dreifachwechsel beim SVW. Marco Höger, Rafael Garcia und Adrien Lebeau kamen in die Partie und sorgten für ordentlich Energie. Vor allem Lebeau war überall auf dem Feld anzutreffen. Der Franzose kreierte mit dem Ball und zog Gegenspieler auf sich um Räume für Schnatterer, Costly und Co. zu schaffen. Der Druck des SVW nahm weiter zu, langsam aber sicher ging der Mannschaft von Patrick Glöckner jedoch die Zeit aus. In der 83. Minute war es dann der in der Halbzeit eingwechselte Hamza Saghiri der es aus der Distanz versuchte. Seinen Schuss konnte Bonmann jedoch über die Latte klären. Drei Minuten später dann aber wieder Saghiri nach einem Anspiel von Anton Donkor. Der 24-jährige lässt zentral vor dem Tor einen Gegenspieler ins Leere fliegen, bevor ein platzierter Schuss ins lange Eck zum 1-1 führt. Doch die Devise der Buwe war klar: Weitermachen. Beinahe wäre es dann die Nachspielzeit gewesen, in der es zum Siegtreffer von Jesper Verlaat gekommen wäre. Der ansonsten tadellose Hendrik Bonemann konnte eine Hereingabe von Mohamed Gouaida nicht festhalten, wodurch der Ball im Fünfmeterraum vor den Füßen von Jesper Verlaat landete. In letzter Sekunde rettete jedoch erneut ein Abwehrspieler der Kickers und sicherte damit Würzburg den ersten Punkt der Saison.